Der kurze Kaukasus Krieg

Vortragsabend:
Thema: Der kurze Krieg im Kaukasus – Machtpoker in weltpolitischer Perspektive
Ort: FID BERLIN e.V., Fasanenstr.3, 10623 Berlin
Datum: 14.10.2008 um 19.00-21.00 Uhr
Referent: Prof. Dr. Udo Steinbach

Der Kaukasus-Krieg hat die Welt verändert – oder zumindest eine Trendwende herbeigeführt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sahen sich die USA in einem Rausch der Allmacht. Eine unipolare Weltordnung wurde ausgerufen, ehemalige Verbündete brüskiert und in fremden Einflussgebieten gewildert. Moskaus Scharmützel mit Georgien hat klar gestellt: Der Traum einer Harmonie zwischen den Mächten ist ausgeträumt und Russland bietet seinem Kontrahenten Paroli. Der Kalte Krieg ist kaum zu einer Anekdote der Geschichte verblasst, schon fühlt man sich wieder zurück versetzt in Zeiten scharfer Kriegsrhetorik der beiden Supermächte.

Damit hat Moskau erstmals seit dem Zerfall der Sowjetunion vor 17 Jahren das Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen auf dem postsowjetischen Territorium auch in juristischer Hinsicht missachtet. Das ist nicht nur eine bedrohliche Situation für Georgien. Es ist auch eine gefährliche Entwicklung für den Frieden auf dem eurasischen Kontinent.

Obwohl der Georgien-Konflikt die Ölleitung Nabucco (von der Türkei nach Österreich) nicht unmittelbar betrifft, sind die angestiegenen Sicherheitsrisiken in Georgien ein weiterer Hemmschuh für das von der EU forcierte Projekt. Dass Russland jederzeit den Transit durch die Pipeline Baku-Tiflis-Ceyhan in Georgien, durch die Erdgas für Nabucco gepumpt werden soll, stören kann, veranlasst die EU dazu, die Bedeutung des Pipelineprojekts in Frage zu stellen. Die angewachsenen Risiken können das Nabucco-Projekt zum Scheitern bringen, wenn sie zu höheren Baukosten führen.

Was genau steckt hinter diesem kurzen Krieg im Kaukasus? Was wird sich verändern? Was erwartet uns in Zukunft? Welche Auswirkungen hat er auf die Energieversorgung in Europa?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir auf unserem Diskussionsabend mit Prof. Dr. Udo Steinbach vom Centrum für Nah- und Mittelost-Studien an der Philipps-Universität Marburg nachgehen.

Wenn Sie an unserem Diskussionsabend teilnehmen möchten, schicken Sie uns bitte eine formlose Bestätigung. Unsere Teilnehmerzahl ist begrenzt.

 

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