Religiöse Identität und Verletzung 28-29.11.2016

Christliche und islamische Perspektiven auf “Blasphemie”

Beim Thema “Blasphemie” geht es um Fragen des Zusammenlebens: Menschen machen die Erfahrung, dass andere ihre religiösen Gefühle oder das Ansehen ihrer Religionsgemeinschaft infrage stellen, missachten, ja angreifen. Der Aufschrei “Blasphemie!” wird aber auch zur Polarisierung und zur Verschärfung von Konflikten verwendet. Wann mit Recht von einer Verletzung religiöser Gefühle gesprochen wird, ist eine Frage, die sorgfältige Überlegung braucht.

Auf der Tagung kommen christliche und islamische Zugänge aus Theorie und Praxis zu Wort. Angestrebt ist ein interreligiöser Austausch darüber, was ein guter Umgang mit Erfahrungen der Verletzung eigener und fremder religiöser Identität ist. Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit zeigen sich dabei als engagierter Schutz der Meinung und des Rechts des jeweils anderen – und zugleich als Bedingung zur respektvollen gegenseitigen Kritik auf Augenhöhe.


PROGRAMM

Montag, 28. November 2016

ab 15.00 Uhr Anmeldung

16.00 Uhr Begrüßung und Einführung

16.30 Uhr Auftakt. Blasphemie, Religion, Gesellschaft

Dr. Amir Dziri, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster

17.45 Uhr Pause

„BLASPHEMIE“ UND VERLETZUNGEN RELIGIÖSER IDENTITÄT AUS THEOLOGISCHER SICHT

18.00 Uhr christlich-theologische Perspektive

Prof. Dr. Reinhold Bernhardt, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Universität Basel

19.00 Uhr islamisch-theologische Perspektive

Dr. Mahmoud Abdallah, Zentrum für Islamische Theologie, Tübingen

ab 20.00 Uhr Abend der Begegnung
in den Räumen des Forum Dialog
Mohrenstr.34, 10117 Berlin

Dienstag, 29. November 2016

Ab 8.45 Uhr Einlass

9.15 Uhr Begrüßung

„BLASPHEMIE“ UND VERLETZUNGEN RELIGIÖSER IDENTITÄT IM SOZIAL-RELIGIÖSEN KONTEXT

9.30 Uhr Plädoyer für einen empathischen Dialog.

Vom theologischen Umgang mit der Fremdheit der anderen Religion und mit dem Pluralismus der Geltungsansprüche

Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Lehrstuhl für Evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt systematische und historische Theologie, Europa-Universität Flensburg

10.45 Uhr Pause

11.00 Uhr Wie wird in der Praxis mit Erfahrungen religiöser „Verletzung“ umgegangen?

Podium

Imam Ferid Heider, Interkulturelles Zentrum für Dialog und Bildung, Berlin-Gesundbrunnen

Pfarrerin Elisabeth Kruse, Beauftragte für den interreligiösen Dialog und die interkulturelle Arbeit im Ev. Kirchenkreis Neukölln

Mehtap Caliskan, muslimische Religionslehrerin, Berlin

Pfarrerin Dr. Christina Kayales, Krankenhausseelsorgerin und Referentin für Interkulturelle Seelsorge und Beratung, Hamburg

Mohammad Imran Sagir, Geschäftsführer des Muslimischen SeelsorgeTelefons, Berlin

12.30 Uhr Mittagspause

RELIGIONSFREIHEIT VERSUS MEINUNGSFREIHEIT?

„BLASPHEMIE“ UND VERLETZUNGEN RELIGIÖSER IDENTITÄT IM GESELLSCHAFTLICHEN KONTEXT

13.45 Uhr Vom Umgang mit antireligiösen Ressentiments in der pluralen Gesellschaft

Arhan Kardas, Chefredakteur der Zeitschrift „Die Fontäne“ und türkisch-österreichischer Schriftsteller

15.00 Uhr Pause

15.30 Uhr Die Lust am Frevel.

Theologische Perspektiven aufs Religionsrecht

Prof. Dr. Michael Moxter, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Universität Hamburg , z. Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin

16.45 Uhr Pause

17.00 Uhr Fazit: Blasphemie, Religion, Gesellschaft

Kadir Sanci, Islamischer Religionswissenschaftler, Forum Dialog, Berlin

Pfarrer Thorsten Marco Kirschner, Dienststelle des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union

Ende gegen 18.00 Uhr


Partner:  

8- Evangelische Akademie zu Berlin
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