Studienreise nach Istanbul

Zum Abbau von Vorurteilen gegenüber dem „Anderen“ organisieren wir Studienreisen mit thematischen Schwerpunkten in die Türkei. Auf unseren Studienreisen geht es in erster Linie darum, zu erfahren, wie Jahrhunderte lang Menschen verschiedenster religiöser Überzeugungen größtenteils friedlich miteinander gelebt haben. Es werden muslimische, christliche und jüdische Einrichtungen besichtigt und vor Ort Gespräche mit Vertretern der verschiedenen Religionen geführt, um so einen aktuellen Eindruck vom Zusammenleben in der Türkei gewinnen zu können. Wir organisieren Treffen mit Vertretern der orthodoxen Kirche und den jüdischen Gemeinden in der Türkei sowie Diskussionsrunden mit der „Journalisten und Autoren Stiftung“, die sich seit Jahren für den Dialog in der Türkei einsetzt.
Um den Reisenden das türkische Familienbild näher zu bringen, arrangieren wir Abendessen bei türkischen Familien. Erfahren Sie mit uns, wie der interreligiöse und der interkulturelle Dialog in einem Land geführt wird, dass seit Jahrhunderten Heimat für verschiedenste Religionen ist. Unsere Studienreisen haben immer besondere Schwerpunkte, die je nach den Teilnehmern gestaltet werden. Die Schwerpunkte können in den Bereichen Politik, Medien, Bildung, Religion, Kultur oder auch Kunst liegen. Jede Reise kann nach Wunsch der Teilnehmer organisiert werden.

Istanbul, Metropole und Kapitale dreier Weltreiche, Schmelztiegel verschiedener Kulturen, einzige Stadt auf zwei Kontinenten, Aufeinandertreffen des Orients mit dem Okzident etc. Das römische Reich und seine Kultstätten legten für diese sagenhafte Stadt die Fundamente und nannten sie Konstantinopel. Schnell wurde sie zur Hauptstadt des byzantinischen Reiches und später die des Osmanischen Reiches und ist mit ihrer 3000-jähriger Geschichte nicht nur eine der ältesten, sondern vor allem eine der faszinierendsten Städte der Welt.
Die Altstadt von Istanbul, ausgelegt auf sieben Hügeln wie Rom, gilt nicht nur mittelalterlichen Dichtern als Augapfel aller Städte. Ungebrochen zieht sie Menschen in ihren Bann wie eine Fata Morgana am Schnittpunkt von Orient und Okzident. Das historische Istanbul auf der Landzunge zwischen Goldenem Horn, Marmarameer und Bosporus scheint wie keine andere Metropole dazu bestimmt, Ost und West in eine Synthese zusammenzuführen, wie es Goethe im “West-östlichen Diwan” vorschwebte:

“Sinnig zwischen beiden Welten,
sich zu wiegen, lass ich gelten,
also zwischen Ost- und Westen
sich bewegen, seis zum Besten.”

Auf unserer Studienreise besichtigten wir die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter die Hagia Sophia, die Blaue Moschee, den Topkapi Palast, den Galata Turm, den Taksim-Platz, den Bosporus, die Zisterne, den Großen Bazaar  uvm…


Istanbul, Europäische Kulturhauptstadt 2010,  Metropole und Kapitale dreier Weltreiche, Schmelztiegel verschiedener Kulturen und einzige Stadt auf zwei Kontinenten. Hier treffen Orient und Okzident aufeinander.

Das historische Istanbul auf der Landzunge zwischen Goldenem Horn, Marmarameer und Bosporus scheint wie keine andere Metropole dazu bestimmt, Ost und West in eine Synthese zusammenzuführen.

Mit unserer Bildungsreise wollen wir dazu beitragen, Istanbul und die Türkei näher kennenzulernen. Wir werden folgenden Themen nachgehen:

  • Der steinige Weg nach Europa – Die Türkei und die EU
  • Kurden und Türken – Der Demokratisierungsprozess
  • Juden, Christen und Muslime – Der Interreligiöse Dialog und die Situation der Minderheiten in der Türkei

Wir haben folgende Gesprächstermine organisiert:

  • Oberrabbiner Ishak Haleva
  • Orthodoxes Kirchenoberhaupt Bartholomäus
  • Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz Georges Marovitch
  • Prof. Dr. Savas Genc, Politikwissenschaftler an der Fatih Universität in Istanbul
  • Ali Bulac, Journalist und Kolumnist
  • Mustafa Yesil, Vorsitzender der Autoren und Schriftsteller Stiftung
  • uvm.

Auf dem Programm sind außerdem der Topkapi Palast, die Bazare, eine Bosporos-Tour, Moscheen, Kirchen und Synagogen.

Datum: 27. – 31. Mai. 2010
Übernachtung im 4-Sterne Hotel
Kosten: 650 Euro


Oberrabbiner Ishak Haleva

Ishak Haleva ist seit 2002 Oberrabbiner der Juden in der Türkei. Er erzählte über die Situation der Juden während des osmanischen Reiches und über die Beziehungen zwischen Juden und Muslimen im osmanischen Reich. Im Sommer von 1492, unter der Regierung  Sultans Beyazid II., der den Traum hatte aus sein Imperium einen “Regenschirm des Humanismus” zu machen, suchten  150.000 Sephardim, die in Spanien wegen des Erlasses von Königin Isabella und König Ferdinand vor der Wahl zwischen  Tod  oder  Zwangsbekehrung  standen, Zuflucht im Osmanischen Reich. Sie waren offiziell willkommen und ließen sich in Istanbul, Edirne, Bursa und in vielen anderen Städten nieder. Sie bekamen Land, Steuernachlass, Ermutigung und Hilfe von der Regierung. “Der katholische Monarch Ferdinand wurde fälschlicherweise als weise betracht”, sagte Beyazid II., “denn er verarmte sein Land mit der Vertreibung der Juden und bereicherte unseres.” Diese neuen Bürger gründeten im Jahr 1493 die erste schriftliche Presse und mit den Jahren  wurden berühmte Hofphysiker und Diplomaten aus Mitgliedern der jüdischen Gemeinde.Zu Beginn des  16. Jahrhunderts zählte die jüdische Gemeinde in Istanbul  30.000 Leute und  war damit die wichtigste Gemeinde in  Europa. Viele Jahre lang gab es mehr jüdische als moslemische Ärzte in  Istanbul. Heute leben in Istanbul etwa 25.000 Juden. Seit den späten 1940ern ist die jüdische Gemeinde der Türkei allerdings geschrumpft. Viele sind nach Israel ausgewandert um es zu unterstützen. „Wenn irgendein Türke nach Israel kommt und den türkischen Juden in Israel einen Besuch erstattet, so ist er immer ein sehr willkommener Gast“, so Ishak Haleva, der Oberrabbiner der türkischen Juden.

Orthodoxes Patriarchat

Im Gespräch mit Pater Doshiteos, dem Sprecher des ökumenischen Patriarchen, erhielten wir Informationen über das  Ökumenische Patriarchat von Istanbul.  Das Ökumenische Patriarchat, auch Kirche von Konstantinopel genannt, ist eine autokephale, orthodoxe Kirche. Dessen Oberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel. Der Kirche gehören etwa 3,5 Millionen orthodoxe Christen an. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel hat eine Doppelrolle innerhalb der orthodoxen Kirche: Zum einen ist er das geschäftsführende Oberhaupt der Kirche von Konstantinopel, zum anderen steht er der gesamten orthodoxen Christenheit symbolisch vor. Sein Amtssitz liegt im Phanar in Istanbul. Darüber hinaus ist der Ökumenische Patriarch unter den Patriarchen Erster unter Gleichen der gesamten orthodoxen Christenheit.  Das Osmanische Reich war über 600 Jahre lang ein Vielvölkerstaat, der sich über drei Kontinente erstreckte und der verschiedenste Völker und Religionen vereinte. Juden, Christen und Moslems lebten ohne schwerwiegende religiöse Konflikte zusammen, was aus heutiger Sicht kaum vorstellbar ist. Vor allem auf dem Balkan und im Nahen Osten lebten die Konfessionen in einem friedlichen Miteinander, wo heute leider religiöse und politische Konflikte das Leben der Menschen bestimmen. Das Christentum des Ostens wurde nicht islamisiert, bis heute haben sich christliche Gemeinden im Länderdreieck Türkei, Irak und Syrien erhalten können, denn die Glaubensfreiheit im Osmanischen Reich wurde von den osmanischen Herrschern nicht eingeschränkt.

Türkisch-Jüdisches Museum der 500-Jahresstiftung

Das Museum der 500-Jahresstiftung türkischer Juden wurde am 25. November 2001 gegründet. Dieses Museum beabsichtigt das seit 1326 mit der Eroberung von Bursa durch Orhan Gazi bestehende friedliche Zusammenleben in Toleranz und gegenseitigem Respekt in die Öffentlichkeit zu tragen. Das türkisch-jüdische Museum der 500-Jahres Stiftung informiert über das Verhältnis zwischen der muslimischen Mehrheitsgesellschaft und der jüdischen Minderheit. In einer Welt, in der Rassismus, Xenophobie und religiöser Fanatismus herrschen, will dieses Museum durch historische Beweise zeigen, wie Menschen verschiedenster Herkunft und Religion für Jahrhunderte friedlich miteinander leben können. In dem Museum gibt es Tafeln, Dokumente, Schriftrollen, Verträge, Urkunden und andere Gegenstände, die zeigen in welchem Frieden und welcher Harmonie die Juden mit den Osmanen gelebt haben. Außerdem verdeutlichen sowohl historische Zeitungen und Druckschriften, als religiöse Gegenstände die kulturellen Entfaltungsmöglichkeiten der Juden unter der Osmanischen Regierung. Natürlich gab es in den fünf Jahrhunderten auch sehr viele jüdische Osmanen im politischen und öffentlichen Leben, die im Museum genannt werden: Juden aus der osmanisch-türkischen Volksmusik, aus der Politik und dem Parlament und dem öffentlichen Leben, wie den Nationalmannschaften. Ein wichtiger Teil des Museums widmet sich den jüdischen Flüchtlingen, vor allem Intellektuellen, die während des NS-Regimes aus Deutschland flüchten mussten und in der Türkei Zuflucht fanden und ihr Leben friedlich weiterleben konnten.

Journalisten und Autoren Stiftung

Wir träumen von einer Welt voller Liebe und Toleranz gegenüber anderen. Doch um dies zu erreichen, sollten wir sollten wir uns erst einmal kennen und verstehen lernen. Mit dieser Intention wurde die Journalisten- und Autorenstiftung im Jahre 1994 gegründet, um einen Beitrag zur Überwindung der Probleme der Menschheit zu leisten, wobei „Toleranz, Liebe und Dialog“ den gemeinsamen Nenner bilden sollten. Schon bald gewannen die Leistungen der Journalisten- und Autorenstiftung in der Öffentlichkeit Anerkennung. Am 5. Januar 1996 wurden bei einer Gala im Istanbuler Çırağan-Palast, an der viele türkische Prominente und Intellektuelle teilnahmen, all diejenigen geehrt, die durch ihre Arbeit zu mehr Toleranz und Liebe geführt haben. Dies war jedoch nicht der einzige Schritt, um Gesellschaftsgruppen verschiedenster Ansicht und Religion einander näher zu bringen. Schon am 19. September 1995 zog die Journalisten- und Autorenstiftung die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich. Die Stiftung veranstaltete ein Fußball-Benefizspiel zwischen der türkischen Nationalmannschaft gegen eine Weltauswahl, um zu dem blutigen Bosnienkrieg, der mitten in Europa geführt wurde, zu sagen: „Stopp dem Krieg“. Mit dem Erlös des Fußballspiels wurden in Sarajewo drei Schulen eröffnet, in der serbische, kroatische und bosnische Kinder gemeinsam und in Frieden lernen können. Den Kindern, deren Väter und Großväter sich bekriegten, wurde somit eine friedvolle Atmosphäre erschaffen – Träume wurden wahr. Es ging nicht um unterschiedliche Ideologien, sondern um gemeinsame Probleme, die man nur gemeinsam lösen konnte. Somit entstand eine Plattform der Liebe, die seitdem immer weiter anwächst. Ebenfalls einen hohen Stellenwert haben die Arbeiten des Ehrenspräsidenten der Journalisten- und Autorenstiftung Fethullah Gülen, der durch seine Treffen mit geistlichen Führern wie Papst Johannes Paul II., Patriarch Bartholomeos und dem Oberrabbiner von Jerusalem Eliyahu Bakshi-Doron einen großen Beitrag zum Dialog sowohl zwischen Religionen als auch Kulturen beigetragen hat.Gülen beließ es jedoch nicht hierbei. Durch zahlreiche Bücher und Vorträge, wie auf der Veranstaltung „Hand in Hand für eine glückliche Zukunft“ im Jahre 1996 in Istanbul, sorgte er für die Verbreitung des Gedankens von Liebe und Toleranz auf der ganzen Welt. All diese Bemühungen sind Wegweiser für eine friedliche und glückliche Zukunft So wichtig es war, die ersten Schritte zu tun, umso wichtiger ist es für die nächsten Generationen, diesen Eifer fortzusetzen. Aus diesem Grunde wurden die wissenschaftlichen Bekanntmachungen der Veranstaltungen veröffentlicht. Diese intellektuellen Inhalte füllten über 150 Bücher und bildeten einen Verlag…

Monsignore Georges Marovitch

Monsignore Georges Marovitch ist der Botschafter des Vatikan in Istanbul und der Sprecher der türkischen Bischofskonferenz, der 6 katholischen Bischöfe in der Türkei.  Georges Marovitch: „Wir, Angehörige monotheistischer Religionen, glauben an Wunder. In der Bibel steht: „Wenn ein Mensch wirklich an etwas glaubt, kann er Berge versetzen.“ Für gläubige Menschen sind Wunder ein Teil der Realität. In der Türkei wurden wir in dieser Epoche Zeugen eines Wunders. Gott schickt der Menschheit von Zeit zu Zeit Menschen mit besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten. Gandhi, Luther, Mutter Theresa sind nur einige Beispiele hierfür. Diese Menschen haben es geschafft, ihre Gottesliebe an die gesamte Menschheit zu übertragen. Heutzutage wurde diese Aufgabe Herrn Fethullah Gülen gegeben. Fethullah Gülen ist ein Mensch der Gebete, einer der ununterbrochen für die gesamte Menschheit betet. Sein gesamtes Leben ist ein Gebet. Mit der durch die Gebete gewonnen Kraft setzt er sich für Frieden auf der Welt ein. Seine Bemühungen fangen an zu fruchten. Herr Gülen hat den Dialog mit uns Christen und den Juden in der Türkei begonnen. Menschen jeder Religion und jeder Herkunft sind beeindruckt von seinen Schriften und Predigten. Seine Bemühungen für den interkulturellen Dialog haben uns motiviert, daran mitzuarbeiten. Natürlich gibt es einige Hindernisse auf diesem Weg. Selbst Propheten hatten kein ruhiges Leben und mussten gegen Schwierigkeiten ankämpfen. Fethullah Gülen gab trotz zahlreicher Schwierigkeiten nicht auf mit dem gewissen, Gottes Pfad zu folgen. Als die von ihm begeisterten Menschen fragten, wie sie ihren Beitrag auf dem Weg zum Frieden leisten könnten, sagte er: „Es ist unsere Pflicht, in die Bildung die Jugendlichen zu investieren.“ Auf seinen Ruf hin wurden in kürzester Zeit nicht nur in der Türkei, sondern auf der ganzen Welt Schulen eröffnet. Für Menschen die es sehen können, ist dies ein Wunder. Wie sonst kann man es erklären, dass solch enorme Leistungen in so kurzer Zeit geleistet werden können. Während einige für ein Gemälde mehrere Millionen ausgeben, sagen andere: „Das Totenhemd hat keine Taschen. Man kann nur seine Taten ins Jenseits mitnehmen. Es ist ohnehin Gottes Besitztum.“ und sorgen dafür, dass Tausende von Kindern eine Bildung auf höchstem Standard erhalten. Dies alles ist ein Wunder des Glaubens.“

Zaman

In Istanbul besuchten wir die auflagenstärkste türkische Tageszeitung ZAMAN und unterhielten und mit Celil Sagir, dem Redakteur für Internationale Nachrichten über ZAMAN und die aktuelle politische Lage in der Türkei. Als seriöse Tageszeitung der Türkei informiert ZAMAN Tag für Tag über 1.000.000 Menschen weltweit mit seiner bewussten Linie der journalistischen Verantwortung und des gesellschaftlichen Friedens. Sensationsjournalismus hat bei ZAMAN keinen Platz.  Als überparteiische Zeitung legt ZAMAN inhaltlich großen Wert auf politisch ausgewogene und weltanschaulich neutrale Berichterstattung. ZAMAN ist besonders bestrebt, Formen der demokratischen Meinungsbildung in der Zeitung zuzulassen. Wir geben Kolumnisten, Autoren und Journalisten eines breiten Spektrums Raum, die haupt- und nebenberuflich für ideologisch politisch unterschiedlich gerichtete Periodika schreiben. Mit der hohen Qualität der Hintergrundberichte, seriösen Seitengestaltung sowie aufrichtigen und prinzipientreuen Linie hebt ZAMAN sich deutlich von anderen Zeitungen in der türkischen Presselandschaft hervor. ZAMAN versteht sich nicht nur als eine Zeitung mit hohen journalistischen Maßstäben, sondern auch als Vorreiter im interkulturellen Dialog.  ZAMAN wurde erstmals im Jahre 1986 in Ankara gedruckt und vertrieben. Zunächst in einer Auflage von 15.000 Stück, die sich innerhalb eines Jahres verdoppelte. Nachdem mehrere verlagseigene Druckereien auch in Istanbul, Izmir und Adana und anderen Städten in Betrieb gesetzt wurden, vermehrte sich im Jahre 1990 die Auflage auf 100.000 Stück. Inzwischen besetzt die ZAMAN mit einer aktuellen Auflage von durchschnittlich 700.000 die Spitze der Printmedien in der Türkei.  Nach 1988 weitete ZAMAN ihre Vertriebsorganisation im Ausland aus. Die Europa- Ausgabe der ZAMAN trat im Jahre 1992 erstmal auf den deutschen Markt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Ihre Auflage liegt europaweit aktuell bei 40.900 Exemplaren, davon etwa 32.000 Stück in Deutschland. ZAMAN wird in 13 Ländern gedruckt, in 14 Sprachen veröffentlicht und in zwei Alphabeten (lateinisch und kyrillisch) geschrieben.

Bursa

Bursa (von griech. Προύσα, Prusa) ist mit rund 2,6 Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der Provinz Bursa in der Westtürkei.Bursa liegt 90 Kilometer südlich von Istanbul und zu Füßen des Uludağ-Gebirges, dessen Name sich vom früher so genannten bithynischen Olymp ableitet. Ringsum ist eine sehr grüne Landschaft mit einigen heilkräftigen Schwefelquellen. Bursa war seit 1326, als Sultan Orhan I. die Stadt eroberte, die Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen u.a. das Grabmal von Sultan Mehmed I., die Yeşil Türbe sowie drei zwischen 1380 und 1420 errichtete Moscheen: Die Große Moschee (Ulu Camii), die sogenannte „Grüne Moschee“ und die Orhan-Gazi-Moschee.Sehenswert sind auch die Grabmale der ersten osmanischen Sultane, Osman I. und Orhan I., sowie die Basare, hier vor allem der „Seidenbasar“ Koza Han.

Etz Ha Hayyim Synagoge

Beim Besuch der Etz Ha Hayyim Synagoge wurden wir über Juden in der Türkei informiert. Seit der Zeit der Osmanen wurde die Türkei mit der religiösen Freiheit in  Zusammenhang gebracht. Als die Osmanen Bursa im Jahre 1324 eroberten, fanden sie hier eine unterdrückte jüdische Gemeinde vor, die die Neuankömmlinge als ihre Befreier anerkannten. Orhan Bey wird bei der Eroberung von Bursa von den Juden als ein Retter gesehen und gab ihnen die Erlaubnis die Etz-ha- Hayyim Synagoge zu erbauenSchon im 14. Jahrhundert durften Juden im Osmanischen Reich ein Grundbesitz frei erwerben. In Istanbul gab es bereits im 16. Jahrhundert 44 Synagogen. Laut jüdischem Archiv ließ es sich – verglichen mit dem Abendland – im Osmanischen Reich viel freier und besser leben. Tatsächlich waren die Osmanen den jüdischen Flüchtlingen gegenüber so gastfreundlich, dass im frühen 15. Jahrhundert Rabbi Itzhak Sarfati aus Edirne einen Brief  an die jüdischen Gemeinden in Europa schickte, in dem er sie aufforderte, die Erniedrigungen, die sie unter dem Christentum erlitten, hinter sich zu lassen und “im Osmanischen Reich Sicherheit und  Wohlfahrt  zu suchen”. „… Ich habe von den Leiden meiner jüdischen Brüder in Deutschland erfahren, qualvoller als der Tod, habe von den tyrannischen Gesetzen, den Zwangstaufungen und ihren Vertreibungen gehört, denen sie Tag täglich ausgesetzt sind…… Brüder und Lehrer, Freunde und Bekannte! Ich, Isaac Safati, oberster Rabbi der Stadt Edirne, versichere Euch, dass das Osmanische Reich ein Reich ist, in dem es an Nichts fehlt und wo es Euch allen gut gehen wird… So hört mir zu … Hier kann jeder auf seinem Weinberg, im Schatten seines eigenen Feigenbaumes leben ohne sich seines Lebens zu fürchten… Hier habt Ihr das Recht Eure wertvollsten Kleider zu tragen… Die Vorteile dieses Landes und die Warmherzigkeit dieses Volkes werdet Ihr in Deutschland nicht finden… Das Osmanische Reich wurde von den Juden als das gepriesene Land gesehen.

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