Porträts der Liebe – Rābiʿa al-ʿAdawiyya

Die islamische Spiritualität widmet sich den vielfältigen Schichten des Seins, der Suche nach dem Göttlichen, nach dem absolut Wirklichen. Sie dient unter anderem dazu, den verlorenen Seelenfrieden wiederherzustellen. Die Reise eines Menschen in sein Inneres ist beschwerlich und voller Hürden. Diese Reise und die tiefe, innere Erkenntnis zeichnet die islamische Spiritualität aus – auch bekannt als Sufismus.

Hierbei geht es um die Selbsterkenntnis und den inneren Reifungsprozess. Die Einhaltung religiöser Verantwortungen soll tiefgründiger verstanden und verinnerlicht werden. Elementar ist die Erkenntnis, dass im „Wesen“ ALLES auf der Welt auf EINEN Schöpfer hinweist und dass die Liebe zum Schöpfer durch die Liebe zu Seinen Geschöpfen zum Ausdruck kommt. So bleibt belanglos, welches Geschlecht, welche Weltanschauung, Ethnie und äußere Erscheinung ein Mensch hat. Auch anderen Lebewesen gegenüber, selbst Gegenständen, soll aus Dankbarkeit zu Gott große Achtung entgegengebracht werden.

Dieses Streben ist mit einem tugendhaften Leben und einer unermüdlichen und zugleich geduldigen Disziplin verbunden. Um diese spirituelle Reise kennenzulernen und zu verstehen, werden wir in unserer Reihe „Porträts der Liebe“ für 2019/2020 Persönlichkeiten vorstellen, die die spirituelle Dimension des Islams geprägt haben.

Sie haben mit ihrem spirituellen Wirken einen Boden für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben bereitgestellt und können als die Vorreiterinnen und Vorreiter des interreligiösen
Dialogs und des islamischen Humanismus gesehen werden. Ihre Ansätze und Ideen können auch bei heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen herangezogen werden.

Referentin:
Ayse Kayaoğlu

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