Der Umgang mit Minderheiten in der jungen Republik Türkei

Der Umgang mit Minderheiten in der jungen Republik Türkei

Wie der Transformationsprozess vom Vielvölkerreich zum Nationalstaat die heutigen Konflikte ebnete

Seit Jahrzehnten hat die Türkei mit Konflikten zu kämpfen, und dies nicht nur außerhalb ihrer Grenzen. Das Land prägen seit ihrer Gründung innergesellschaftliche Spannungen, die immer wieder aufflammen – eine tief gespaltene Gesellschaft ist die Folge.

Einst ein Reich, das sich auf drei Kontinenten erstreckte und unterschiedliche Völker und Religionen beherbergte, zerfiel das Osmanische Reich nach dem Ersten Weltkrieg in seine Einzelteile. Nach dem anschließenden Befreiungskrieg wurde im Jahre 1923 die Republik Türkei ausgerufen und es stand ein Transformationsprozess bevor, der den Vielvölkerstaat in einen laizistischen Nationalstaat der Türken verwandeln sollte. Die junge Republik wurde auf diesem Wege von inneren Spannungen und Konflikten begleitet, entlang von Ethnie, Religion und Kultur, die im weiteren Verlauf der Geschichte eine tragende Rolle spielen sollten. Wer die heutige Türkei politisch und gesellschaftlich verstehen möchte, wird in der Gründungsphase der Landes die Ursprünge aktueller Konflikte erkennen.

Mit unserer Veranstaltung gingen wir in die Zeit, in der eine nationale türkische Identität zuallererst beschworen und mit Merkmalen der Zugehörigkeit ausgestattet wurde. Dabei setzten wir den Fokus auf den im Vertrag von Lausanne festgehaltenen Begriff der anerkannten und nichtanerkannten Minderheiten, darunter insbesondere auf den Umgang mit den Bevölkerungsgruppen der Kurden und Armenier. Es gab ein spannender Vortrag vom Geschäftsführer der Human Rights Defenders e.V. und ehem. türkischen Diplomaten Oguzhan Albayrak.

Datum: Dienstag, 01. Dezember 2020
Zeit: 19:00 Uhr
Ort: ZOOM (online)

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