Frauen in Bosnien und die Aufarbeitung des Krieges

Vor 25 Jahren endete der Bosnienkrieg, bei dem mehr als 100.000 Menschen starben und etwa 2 Millionen vertrieben wurden. Es kam zu den grausamsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Völkermord in Srebrenica fand der Krieg seinen schrecklichen Höhepunkt. Viele der Opfer werden noch immer vermisst. Auch Frauen und Kinder gehörten zur großen Gruppe der Leidtragenden, erlebten Flucht und Vertreibung und
machten massive Gewalterfahrungen. Die systematische Misshandlung von Frauen wurde als Kriegswaffe eingesetzt. Somit erlitten sie einerseits schwere Menschenrechtsverletzungen und andererseits wurden ihnen Familienmitglieder entrissen, was heute noch ihr Leben negativ beeinflusst. Viele dieser Geschehnisse und Traumata wurden bis heute nicht aufgearbeitet und eine Aussöhnung fand nicht statt.

Wie erlebten Frauen in Bosnien den Krieg? Wie gehen sie heute mit der Vergangenheit und ihren offenen Wunden um? Mit welchen Folgen haben sie im Alltag zu kämpfen? Über diese und weitere Fragen möchten wir mit der Historikerin Dr. Heike Karge von der Universität Regensburg ins Gespräch kommen. Frau Dr. phil. Karge studierte Geschichte, Ost-Südosteuropawissenschaften, Soziologie und Russische Sprache an den Universitäten Leipzig, Zagreb und Kaluga. Ihre Schwerpunkte liegen auf der südosteuropäischen Geschichte und der Geschichte des 20. Jahrhunderts, sowie auf den Themen Geschichtskulturen in Europa, Formen und Funktionen kollektiver Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, Vergleich von Geschichtskultur und Geschichtspolitik in Ost- und Westeuropa während der Zeit des Kalten Krieges.

Referentin: PD Dr. Heike Karge

Teile deine Liebe