Interreligiöse Summerschool 2019 – Religiöse Identität und Nationalgefühl

Zur Summerschool sind Studierende von der Europa – Universität Flensburg, dem Forum Dialog Berlin und der Universität Potsdam zusammengekommen (10 pro Standort).

Sie haben sich von ihrer muslimischen, christlichen oder religionslosen Prägung her diesem Thema angenähert und darüber sich ausgetauscht. Dies ist in zwei Aspekten geschehen: Institutioneller Aspekt: In Europa haben sich sehr verschiedene Modelle des Verhältnisses von Staat und Religionsgemeinschaft etabliert. Auf der einen Seite eines Spektrums findet sich konsequente Trennung („Laizität“, in Frankreich), auf der anderen Seite die starke Einflussnahme des Nationalstaates auf die Religion (in der Türkei). Davon hängt dann ab, wie sehr Religionen auf die Ressourcen des Staates zurückgreifen können bzw. müssen: Bei der Ausbildung von ReligionslehrernInnen oder Geistlichen, beim Betreiben von konfessionellen Schulen oder Krankenhäusern. Es sollen verschiedene Länder – v. a. Deutschland, Albanien, Türkei, Britannien – vorgestellt und miteinander verglichen werden. Individueller Aspekt: Wie verhält sich die Bindung in der eigenen Religion mit der Loyalität zum eigenen Land? Wo werden religiöse Gemeinde und nationale Gemeinschaft miteinander gemischt? Darf man für das Wohlergehen des eigenen Landes beten, im nationalen Interesse beten? Verpflichtet Religion, die natürliche Bevorzugung der eigenen Familie, Gruppe, Gesellschaft zu überwinden? Wie kann Religion beitragen, wenn der nationale Konsens gefährdet ist (Kosovo)? Welche Rolle spielt Religion?

Die Summerschool hat vom 8. bis 15. September in Prizren (3 Tage) und Tirana (4 Tage) stattgefunden, wo wir mit kompetenten Partnern aus Politik und Religion in Kontakt gekommen sind.

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